Wichtig für den Erfolg eines jeden Unternehmens ist das Wissen um die Märkte,
auf denen es zu Agieren plant. Marktgrösse, Marktwachstum, potentieller Bedarf,
Wettbewerbsintensität, Höhe und Struktur geschäftsrelevanter Kosten,
insbesondere der Arbeitskosten, Struktur und Profil von Konkurrenz und Abnehmern
sind wichtige aber schwer zu beschaffende Informationen zur Marktauswahl.
Staatsbezogene Erfolgsfaktoren
Der internationale Handel birgt für unerfahrene Unternehmen neuartige Herausforderungen
in Form von internationalem Vertragsrecht, tarifären und nichttarifären
Handelshemmnissen, Anti-Dumping-Zölle, rechtlichen Sonderregelungen wie Doppelbesteuerungsabkommen
und Bilanzierungs-Vorschriften.
Auch die neuen soziokulturellen Gegebenheiten in einem Gastland bergen Risiken für
ein ausländisches Unternehmen. Insbesondere in der Wahl der Werbestrategie sowie
der Kommunikation mit Kunden, Zulieferern und der Öffentlichkeit muss es sich
neu orientieren, da sich die regionalen Sprachgewohnheiten und somit die Rezeption
von Aussagen von Land zu Land, teils sogar von Region zu Region stark unterscheiden
können und bei deren Ausserachtlassung Missverständnisse provoziert werden.
Unternehmensbezogen Erfolgsfaktoren
Erfolgsentscheidend sind hierbei insbesondere die strategischen Ressourcen Kapital,
(internationale) Erfahrung und Informationsbestand. Auch wenn man alle diese Ressourcen
aus externen Quellen beziehen kann ist es zur Risikominimierung und damit für
den Unternehmenserfolg wichtig, einen möglichst hohen Eigenanteil einbringen
zu können. Ist dies nicht möglich, wird die Kooperation mit einem spezialisierten
Unternehmen notwendig, die neue Chancen aber auch Risiken mit sich bringt.
Insbesondere die Ressource Information ist oft ungenügend vorhanden, da die
Erlangung zuverlässiger Daten sich im internationalen Rahmen ungleich komplizierter
darstellt und die notwendigen Angaben komplexer und daher häufiger unvollständig
sind. Oft werden auch irrelevante Daten aufgrund leichterer Erhebbarkeit den relevanten
Grössen vorgezogen, wodurch Fehleinschätzungen entstehen.
Produktbezogene Erfolgsfaktoren
Es ist nunmehr eine Binsenweisheit, das der Erfolg eines Unternehmens auch mit der
Beschaffenheit seiner Produkte und Leistungen im Zusammenhang stehen. Weniger selbstverständlich
scheint hingegen die Einsicht, dass die Bedarfsgerechtigkeit der Produkte von Land
zu Land, von Markt zu Markt unterschiedlich ausfallen kann.
Im Klartext:
Nicht jedes Produkt wird in jedem Land beziehungsweise auf jedem Markt gleich akzeptiert.
Die Analyse des Modifikationsbedarfs ist daher notwendig die zielgerichtete Anpassung
des Produktes an den Bedarf des neu zu erobernden Marktes sowie an die rechtlichen
Rahmenbedingungen ist somit wichtiger Erfolgsfaktor. Hierbei ist auch der technologische
Stand des Zielmarktes eine wichtige Determinante.
Strategiebezogene Erfolgsfaktoren
“Green field“ oder „brown field“ ist eine der strategischen Hauptfragen.
Kooperationen können für Unternehmen mit Defiziten bei strategischen Ressourcen
als Erfolgssicherung durchaus sinnvoll sein. Sie reduzieren aber auch Eigenständigkeit
und können durch negative Group Affiliation oder durch Probleme des Kooperationspartners
zum Risiko und zum Erfolgshemmer werden. Informationen können unkontrolliert
an Konkurrenten gelangen, Konflikte können die Zusammenarbeit lähmen. Die
Wettbewerbsposition kann erheblichen Schaden erleiden. Auch gilt wiederum das für
die rechtlichen Rahmenbedingungen gesagte. Es ist daher wichtig, Kooperationen bedacht
einzugehen, sowohl Kooperationsziele, -felder, und –partner sorgfältig zu
analysieren und die Organisation wie die rechtliche Absicherung sorgfältig zu
planen.
Warum ? Mögliche Gründe
Internationalisierung ist eine zukunftssichernde Strategie für Unternehmen,
die als Stabilisator einer wirtschaftlichen Entwicklung, als Risikominimierung oder
Umgehungsstrategie begriffen.
Dazu können zählen
Staatliche Behinderung durch Handelshemmnisse
Transportkosten, Lieferprobleme
Schwierigkeiten mit Vertretern, Lizenznehmern, Kundendienst
Patentschutz und Schutz des geistigen Eigentums
Nachschubsicherung von Rohmaterialien/ Bestandteilen
Aktivitäten von Wettbewerbern, Lieferanten oder Abnehmern auf dem Auslandsmarkt (und deren Erfolg)
Entwicklung auf dem Inlandsmarkt: Sättigung, zunehmender Wettbewerbsdruck, wachsende Nachfragemacht
Risikostreuung, Verringerung der konjunktureller oder saisonaler Abhängigkeit
Effektiveren Einsatzmöglichkeiten der eigenen Ressourcen
Zugang zu ausländischen Kenntnissen und Methoden
Der Notwendigkeit, zu expandieren, wenn dies im wesentlichen nur noch im Ausland erfolgen kann“
Steigerung des Absatzerfolges durch eine nachhaltigere Marktpräsenz
Erleichterung des Markteintritts z.B. über ein Joint Venture
Verschaffung von Know-how-Zutritt
Wie ? Formen der Internationalisierung von Unternehmen
1. Handel (Exporte, Importe von Rohstoffen und Teilen, Lohnveredelung)
2. Direktinvestitionen
Vertrieb, Produktion, Forschung und Entwicklung)
Ausländische Montagewerke (Import von Teilen und Bausätzen, ckd-Fertigung)
Produktion im Ausland (Beschaffung überwiegend im Ausland)
Forschung, Entwicklung und Produktion im Ausland (vollständige Wertschöpfung)
3. Kooperation mit anderen Unternehmen im Ausland (Strategische Alianzen)